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Ratgeber

Das Alter

Deutschland wird älter und damit wächst die Nachfrage nach seniorengerechten Wohnungen. In weniger als 30 Jahren werden etwa ein Drittel der Deutschen über 60 Jahre und rund acht Millionen Menschen über 80 Jahre alt sein.

Gleichzeitig wächst die Anzahl der Menschen, die bis ins hohe Alter selbstständig in den eigenen vier Wänden leben möchten. Zur Zeit, reicht der altersgerechte Wohnraum bei Weitem nicht aus, um dies zu ermöglichen.

Auf einen Anteil von bis sechs Prozent schätzen Experten den Bedarf an altersgerechten Wohnungen in Deutschland ein.

DIN

Um den zukünftigen Bedarf zu decken, wird Barrierefreiheit daher bei Neubauten in vielen Bundesländern bereits vorgeschrieben. Die bisherige DIN 18025-1 + 2 wurde dafür grundlegend überarbeitet und im September 2011 vom Deutschen Institut für Normung durch die neue DIN 18040 ersetzt.
 

Die DIN 18040 besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil bezieht sich auf Vorgaben für „Öffentlich zugängliche Gebäude“ und der zweite Teil, die DIN 18040-2, auf „Barrierefreie Wohnungen“ und ihre uneingeschränkte Nutzung für Rollstuhlfahrer. Da die Einführung und Umsetzung Ländersache ist, ist in einigen Bundesländern nach wie vor die DIN 18025 gültig.

Unfälle

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Hier fühlt man sich sicher und erledigt viele Hausarbeiten aus Gewohnheit, ohne an mögliche Gefahren zu denken. Aktuelle Studien zeigen, dass mit knapp 80 % aller tödlichen Unfälle im Haushalt Senioren am stärksten betroffen sind.

Als Hauptursache gelten Stürze, da der Gleichgewichtssinn mit den Jahren abnimmt, ältere Menschen häufig schlechter sehen oder ihre Kräfte überschätzen etwa beim Gardinen aufhängen oder Fenster putzen. Erhöhte Sturzgefahr geht auch von Teppichen und Fußläufern aus, wenn diese nicht rutschfest sind.

Lesenswerte Tipps

Für Wohn- und Schlafzimmer ist zum Beispiel ein fest verklebter Teppichboden sinnvoll, der keine Falten werfen darf. Fußläufer sollten ganz entfernt werden, da sie auf dem Teppichboden zwar nicht wegrutschen können, aber gefährliche Stolperfallen bilden.

Im Badezimmer bieten rutschfeste Badematten Sicherheit. Anti-Rutsch-Streifen für die Badewanne oder Duschkabine bieten auch bei eingeseiften Füßen sicheren Halt.

Die meisten Sessel und Sofas sind zu niedrig oder zu weich. Für ältere Menschen kann das bedeuten, dass das Hinsetzen und Aufstehen mühsam ist.

Hier empfehlen sich kleine Holzklötze, die unter dem Möbelstück befestigt werden, um die richtige Sitzhöhe zu erhalten.

Um eine Küche altersgerecht zu gestalten, sollte eine Bewegungsfläche von 120 cm vor Wänden und Küchenmöbeln eingeplant werden. Für Rollstuhlfahrer muss die Fläche mindestens 150 cm betragen.

Für die Arbeitsflächen, in die Spüle, Herd und Kühlschrank eingelassen werden, empfiehlt sich eine Höhe von 82 bis 85 cm sowie eine Breite von etwa 60 cm als reine Arbeitsfläche.

Wichtig ist auch, dass möglichst viele Tätigkeiten im Sitzen ausgeübt werden können. Moderne Küchensysteme sind daher mit elektrischen Hebe- und Senksystemen ausgestattet, bei denen sich die Böden von Hängeschränken herunterfahren lassen und so einen einfachen Zugriff ermöglichen.

Besonders komfortabel sind darüber hinaus Schubladen mit elektrischem Antrieb, die sich bereits bei leichtem Druck automatisch öffnen und schließen.

Flur und Diele sind meist sehr schmal. Die Bewegungsfreiheit lässt sich erhöhen, indem Sie sich von allen überflüssigen Möbeln trennen, die einen freien Durchgang behindern. Die Garderobe sollte nicht hinter der Wohnungstür versteckt, sondern bequem erreichbar sein.

Wenn die Hörfähigkeit eingeschränkt ist, könnten eine Lichtzeichenklingel oder ein Zweiton-Gong für die Türklingel hilfreich sein.

Behindertengerecht ist übrigens ein Flur, wenn er eine Bewegungsfläche von mindestens 150 x 150 cm im Eingangsbereich und eine Breite von 120 cm aufweist.

Das Hausnotrufsystem besteht aus einer Basisstation, an die auch das normale Telefon angeschlossen werden kann. Dazu kommt ein Notrufsender, der als Halskette oder Armband getragen wird.

Bei einem Sturz kann schnell Alarm ausgelöst werden, auch wenn Sie das Telefon nicht mehr erreichen können. Das Gerät stellt automatisch den Kontakt zur Notrufzentrale her, bei der im Vorfeld alle wichtigen Kontakt- und Patientendaten hinterlegt werden. 

In Stralsund bietet der ASB Nord-Ost e.V. dieses System an
(Telefon: 03831.378 511).
Bad und WC haben eine besondere Bedeutung.

Die tägliche Hygiene ist ausschlaggebend für das allgemeine Wohlbefinden. Auch bei der Installation von Sicherheitsmaßnahmen ist daher die Wahrung der Intimsphäre ein wichtiger Aspekt.

Wenn die Körperpflege beschwerlicher wird, bieten sich heute sehr viele Möglichkeiten, ein Bad barrierefrei und komfortabel zu gestalten. 
Rampen im öffentlichen Bereich sind immer mit 6 % lt. DIN 18024 anzubringen.

Im privaten Bereich stellt sich der Prozentsatz wie folgt dar:

6 % Steigung für Selbstfahrer ,
6 - 10 % Steigung für kräftige Selbstfahrer,
12 % Steigung mit Helfer,
12 - 20 % Steigung mit kräftigem Helfer und
Bis zu 20 % Steigung für Selbstfahrer mit Elektroantrieb.

Der Zugang zu Außenbereichen wird häufig durch Schwellen eingeschränkt, die sich nicht nur im Alter als gefährliche Stolperfallen entpuppen.

Falls bei einem altersgerechten Umbau vollständige Barrierefreiheit nicht möglich ist, darf die Höhendifferenz nicht mehr als 2 cm betragen.

Für den Zugang zum Garten können einfache Paletten eine kostengünstige Alternative zum Umbau darstellen.

Da sich das Leben im Alter immer mehr auf die eigenen vier Wände konzentriert, bilden Balkon und Terrasse einen wichtigen Kontakt zur Außenwelt.
 

Balkon-Brüstungen sollten gerade für Rollstuhlfahrer entsprechend niedrig und transparent sein. Geländer in 90 cm Höhe bieten zusätzliche Sicherheit.

Die Bewegungsfläche von Balkon und Terrasse sollten mindestens
150 cm x 150 cm betragen. 

Eine gute Beleuchtung des Hauseingangs sorgt für mehr Sicherheit. Optimal ist ein Bewegungsmelder, der sich automatisch einschaltet.

Gut sichtbare - am Besten beleuchtete - Hausnummern, Klingeln sind wichtig, damit auch Taxifahrer und Notarzt sich schnell zurecht finden.
 

Ausreichend Platz zum Abstellen von Gehhilfen und Rollstühlen ist ein Muss. Sinnvoll bei Treppen, die Stufenvorderkanten mit farbigen Profilen auszustatten. Einen Handlauf an jeder Seite der Treppe schützt vor gefährlichen Stürzen.
 

Damit eine Wohnung barrierefrei ist, müssen die Türen eine Breite von mindestens 90 cm und eine Bewegungsfläche von 120 x 120 cm aufweisen.

Nicht nur Rollstuhlfahrer werden darüber hinaus den Komfort von elektrisch unterstützten Schiebetüren zu schätzen wissen.

Auch bei kleineren Wohnungen haben Schiebetüren den Vorteil, dass sie Raum sparen und eine flexible Raumnutzung ermöglichen. 

Für Fenster gilt eine Unterkante von maximal 60 cm als Ideal, damit Sie auch im Sitzen aus dem Fenster schauen können.

Auch die Fenstergriffe sollten sitzend erreichbar sein. Ideal sind Fernbedienungen, bei denen zusätzlich automatische Lüftungszeiten vorprogrammierbar sind. Ein Regensensor verhindert bei plötzlichen Gewittern das Eindringen von Regenwasser.

Mehr Sicherheit bieten automatische Rollläden oder verriegelbare Griffe und Hebetürbeschläge, die von Innen durch Knopfdruck verriegelt werden können. 

Typische Schwachstellen


Dünne Wände, bei denen das Anbringen von Haltegriffen problematisch ist.

Einfachverglasung bei Fenstern und Balkontüren.

Fehlende Isolierung und Wärmedämmung.

Verzogene Holzrahmen, die den Austausch von Türen behindern.

Abgenutzte Treppenstufen, die die Sturzgefahr erhöhen.